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Lesen Sie mehr über das Schiksal von
Artjom Bulakh in unserer Infozeitung

In unserem Blog (2017) "Hilfe für Artjom Bulakh" haben wir über den aktuellen Stand der Dinge informieren:

Deutschlandaufenthalt unterbrochen
Artjom ist am 12. August 2017 in die Ukraine vorzeitig zurück geflogen. Herzlichen Dank an alle, die ihn bis dahin unterstützt und begleitet haben. Dieser Schritt wurde nötig, um in der Ukraine eine REHA-Einrichtung zu besuchen. Der Europäische Freiwilligen-Dienst ist deswegen unterbrochen worden. Wir hoffen, dass Artjom nach erfolgreicher Teilnahme an der Sucht-Reha wieder nach Deutschland kommen kann, um hier eine Ausbildung zu beginnen. Auch während der Zeit dort werden wir ihn weiterhin unterstützen und den Kontakt aufrecht halten.

Voraussichtliche Kosten
Wie hoch die Gesamtkosten für Behandlungen sein werden, lässt sich derzeit noch nicht genau sagen. Sicher ist, dass allein für Reise-, Unterkunft und Verpflegung ca. 2.500 Euro nötig sein werden. Ein Behandlungstag im Krankenhaus kostet über 500 Euro. Somit rechnen wir mit Gesamtkosten in einer Größenordnung von 10.000 bis 20.000 Euro.

Ihre Hilfe
Wie bei allen unseren Hilfsprojekten sind wir auch hier auf die finanzielle Unterstützung von Freunden und Spendern angewiesen. Wir haben den Freimut, Ihnen Artjom besonders ans Herz zu legen, denn es geht um einen Menschen, der uns anvertraut ist und der ohne unsere Hilfe wenige oder keine Perspektiven für sein Leben und Beruf entwickeln kann. Schon jetzt ganz herzlichen Dank.
Spendenkonto S´Einlädele gGmbH,
Vermerk „Artjom Bulakh“
IBAN: DE60 6805 0101 0002 0413 97
BIC SWIFT: FRSPDE66XXX

Der Junge, der einmal Präsident werden wollte

Aktion für den starkstromgeschädigten Artjom Bulakh


Artjom Bulakh

„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast“, sagte der Fuchs zu dem Prinzen in Antoine de Saint-Exupéry’s weltberühmte Erzählung „Der kleine Prinz“. Diese tiefe Wahrheit ist auch für unsere Arbeit, ob hier in Freiburg oder in der Ukraine, von zentraler Bedeutung. Eine Hilfsmaßnahme auf den Weg bringen ist eine Sache, dranbleiben nicht weniger wichtig. So ist es auch mit Artjom Bulakh. Es ist eine der ergreifendsten Einzelhilfen des S’Einlädele in den über zwanzig Jahren humanitäre Aufbauhilfe in der Ukraine.

Viele Freunde unserer Arbeit erinnern sich sicherlich noch an den sympathischen Jungen, als er 2005 zu lebensnotwendigen Behandlungen in die Universitätsklinik nach Freiburg kam. Artjom erlitt als Zehnjähriger in einer nicht verschlossenen Trafostation einen 10.000 Volt Starkstromschlag, der ihn um ein Haar das Leben gekostet hätte. Wie durch ein Wunder überlebte er, obwohl ihm die Ärzte bei der Einlieferung im Krankenhaus zunächst keine Überlebenschancen gaben. An den Spätfolgen seiner Verletzungen (Verlust des rechten Armes und Ohres, vernarbte Brandwunden im Gesicht und am Körper) leidet er heute noch. Als das Kiew-Team mit Sr. Inge Kimmerle, damals noch Leiterin des S’Einlädele, ihn im Herbst 2004 bei seinen Großeltern in einem Dorf nahe Kiew besuchten, war allen sofort klar, dass er professionelle medizinische Hilfe braucht. In der Ukraine bekam er sie nicht, da Geld für Behandlungen und Medikamente fehlte. Seine offene Schädeldecke war bereits vereitert und es war nur noch eine Frage der Zeit, wann sich die Wunde weiter entzünden würde. Dank der großzügigen Unterstützung zweier Professoren in der Universitätsklinik Freiburg, die ihn ohne Honorar operierten, vieler Schwestern, die ihn über ihren normalen Dienst hinaus pflegten, sowie vieler Spender in und um Freiburg, konnten wir Artjom zu lebensrettenden Operationen nach Deutschland holen.

Nachdem er soweit wieder hergestellt war, dass ein eigenständiges Leben möglich war, lockerte sich einige Jahre der Kontakt zu ihm und wir besuchten ihn während unserer Ukraine-Reisen. Er schien erst einmal seinen eigenen Weg gehen zu wollen, fing zu studieren an und lebte in einer Wohnung mit seiner Mutter bzw. Tante. Unser Übersetzer hatte regelmäßig Kontakt zu ihm, so dass wir stets informiert waren, was er macht und wie es ihm geht. Im Herbst letzten Jahres hörten wir dann, dass er große Probleme mit dem Sehen hat, mehrmals ohnmächtig wurde und sein Studium aufgeben musste. Dies war für uns der Zeitpunkt, genauer nachzufragen und ihm anzubieten, dass wir ihn wieder nach Freiburg zu weiteren Untersuchungen und evtl. Behandlungen einladen würden, wenn er das nochmals möchte. Artjom sagte zu und so wird er Anfang März 2017 für einige Wochen nach Freiburg kommen, wo dann genau festgestellt wird, welche medizinischen Maßnahmen nötig sein werden. Artjom wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon tot, wenn es da nicht Menschen gegeben hätte, die ihn mitgerettet haben. Verantwortlich sein für das, was man sich vertraut gemacht hat. In dem Wort Verantwortung steckt das Wort Antwort. Und unsere Antwort lautet: Wir wollen Artjom auch weiterhin begleiten, wenn es nötig sein wird, auch über den jetzt anstehenden Aufenthalt hinaus.

In der S’Eine Zeit Ticker-Ausgabe vom Februar 2015 haben wir über das Leben und Überleben von Artjom berichtet.

Veröffentlichungen in andren Medien

Vom 26. April 2016